Wie alles begann… 

Der 1. Wassersport-Verein Wunstorf wurde am 8. September 1978 gegründet. Zu den 14 Gründungsmitgliedern gehörten damals die Luther Lutz und Heiderose Sponholz, Alfred und Dorit Kutz, Walter und Waltraud Giesecke, Helmut Schulze und Karl-Heinz Sommerfeld, die Wunstorfer Hanna und Siegfried Kuntze, Frieda Hellmann und Jörg Hanke sowie Rosemarie Holz und Rolf Hellwig aus Bokeloh. Als 1. Vorsitzender wurde Helmut Schulze gewählt. Ihm folgte für eine kurze Zeit Lutz Sponholz und danach übernahm lange Jahre Walter Giesecke das Amt des 1. Vorsitzenden. Auch Johannes Achilles lenkte mehrere Jahre lang die Geschicke des Vereins. Bis November 2019 stand Matthias Baumgart, ein Wasserballer der ersten Stunde, dem Verein vor. Matthias Baumgart war schon als 14-Jähriger bei Gründung der Wasserballmannschaft 1979 mit von der Partie und hat dem Verein seitdem die Treue gehalten. Seit 2019 übernimmt derzeit Dennis Stemme das Amt des 1. Vorsitzenden. Er fing 1997 als Schwimmer an und konnte sich schnell in seiner Leistung steigern. Zudem unterstützte er die Triathlonsparte mit Teilnahmen in der Landesliga und ist inzwischen im Freiwasserschwimmen zuhause. Eine neue Sparte, die im WVW mehr und mehr Fuß fasst seit 2020.

Sehr schnell wuchs die Mitgliederzahl des neuen Vereins auf über 100 (später dann auf über 200, dem jetzigen Stand). In erster Linie handelte es sich in der Anfangszeit um ehemalige Mitglieder des TSV Luthe, dessen Schwimmspartenmitglieder nahezu komplett zum 1. WVW und damit zu dem früheren Trainerehepaar des TSV Luthe, Lutz und Heiderose Sponholz, wechselten.

Zunächst schloss sich der 1. WV Wunstorf als vierter Verein der Startgemeinschaft SSG Nord Calenberg an, zu der damals die Vereine TSV Neustadt, TuS Wunstorf und offiziell auch noch der TSV Luthe gehörten. An den ersten Schwimmwettkämpfen nahmen die WVW’ler somit unter dem Namen der SSG teil. Kurze Zeit später entschloss man sich jedoch dazu, die Startgemeindschaft wieder zu verlassen und nur noch unter dem eigenen Vereinsnamen an den Start zu gehen.

Viele erfolgreiche Wunstorfer Schwimmer und Schwimmerinnen wurden im WVW ausgebildet. Jörg Dittmann, Sven Poeppel, Hans-Dieter Schulze und Frank Tiedemann hießen die ersten Vereinsmeister. Auch Timo Nolte ging aus dem 1. WV Wunstorf hervor. Er wechselte in jungen Jahren zur SGS Hannover, wurde später Deutscher Meister in der offenen Klasse über 100m Brust und nahm sogar an einer Europameisterschaft teil. Am meisten wurde die Schwimmszene im Verein aber von den drei Janitzki-Brüdern beherrscht: alle Vereinsrekorde bei den Männern sind im Besitz der erfolgreichen Schwimmer-Familie Janitzki! Alexander und Sascha Janitzki gewannen sogar bei Welt- und Europameisterschaften der Masters, den Schwimmsenioren über 25 Jahren, Einzel- und Staffelmedaillen.

Von den Schwimmerinnen sind noch Silke Holz, Susanne Müller, Susanne Korth, Birgit Giesecke, Gabriele Preuß, Michaela Bamberg, Daniela Immelmann sowie Sina Nolte in guter Erinnerung. Auch die vier letztgenannten Schwimmerinnen wechselten zur SGS Hannover und gewannen dort mit der Mannschaft Medaillen auf deutscher Ebene. Sina Nolte wurde später für ihren neuen Verein Deutsche Jahrgangsmeisterin im Einzel über 100m Freistil. In den letzten Jahren gewannen Corinna Krietsch, Dorit Gierke, Sylvia Haak und Thomas Paehr sogar Titel und Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften der Masters.

Die Mastersschwimmer des 1. WVW gehören seit Jahren zu den führenden Teams in Niedersachsen und sind auch immer wieder bei Deutschen und Internationalen Meisterschaften erfolgreich. In den Jugendaltersklassen ist das Niveau zwar leider mittlerweile etwas gesunken, doch wird wieder am Neuaufbau eines schlagkräftigen Schwimmteams gearbeitet.

Viele Schwimm-Meisterschaften, bis hin zu Landesmeisterschaften in der offenen Klasse, richtete der 1. WVW in der Vergangenheit aus. Erst in der letzten Zeit, als für die Bädernutzung erheblich höhere Gebühren in Rechnung gestellt wurden, bewarb sich der WVW nicht mehr um die Ausrichtung von Schwimmwettkämpfen, da sich der immense Aufwand finanziell nicht mehr rechnete. Lediglich die Stadtmeisterschaft der Schwimmer wird fast schon traditionell vom 1. WV Wunstorf mit Unterstützung der Schwimmsparte des TuS Wunstorf organisiert.

Bereits ein Jahr nach Vereinsgründung, im Jahr 1979, wurde das Sportangebot im Wassersport-Verein durch die Bildung einer Wasserballmannschaft erweitert. Bernd Beu und Werner Veit, beide damals als Piloten auf dem Fliegerhorst stationiert, waren hierfür die Initiatoren. Sie fanden mit Rolf Köttelhön ebenfalls einen früheren Wasserballspieler, mit dem sie zusammen die erste Wasserballmannschaft des WVW aufbauten. Bernd Beu wurde kurz darauf dienstlich versetzt, Werner Veit ist dagegen wie Rolf Köttelhön noch heute als Wasserballspieler aktiv.

Die Wasserballer hatten ihre bis jetzt erfolgreichste Phase in der Zeit von 1999 bis 2001, als man in der Oberliga Niedersachsen/Bremen spielte. Im Augenblick ist man mit der ersten Garnitur eine Klasse tiefer in der Verbandsliga und mit der zweiten Vertretung in der Bezirksoberliga am Ball.

 Eine Damenteam hat es zeitweilig sogar auch gegeben. Nach sehr hohen Niederlagen in der Anfangszeit wurde die Mannschaft zwar immer stärker und konnte auch in der Liga gut mithalten, aus Personalmangel musste das Team dann schließlich aber doch abgemeldet werden.

Im Hinblick darauf, dass die meisten derzeitigen Spieler der beiden Männermannschaften schon jenseits der 30 Jahre sind, wird mit Erfolg versucht, jugendliche Nachwuchsspieler aufzubauen und in die bestehenden Mannschaften zu integrieren.

Die Wasserballer waren schon immer Aktivposten im Verein. Wenn es um die Organisation von vereinsinternen Veranstaltungen, wie Wanderungen, Skat-Turniere usw. ging, haben gerade sie bewiesen, dass sie etwas auf die Beine stellen können. Auch das Internationale Wasserball-Turnier im August gehört mittlerweile zur festen Größe im Sportkalender der Stadt Wunstorf. Fast immer mit dabei sind auch die britischen Sportfreunde vom Hythe Swimming Club. Sven Poeppel, der ältere Bruder des heutigen Wasserballwartes Jörn Poeppel, knüpfte als damaliger Sprachschüler Ende der siebziger Jahre den Kontakt zum Verein aus der englischen Grafschaft Kent. Seit dieser Zeit fanden in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen immer wieder Treffen und Vergleichswettkämpfe im Schwimmen und Wasserball mit den beiden Vereinen statt.

Schon im Jahr 1985, noch in der echten Pionierzeit, nahmen mit Harald Molenda und Karl-Heinz Sommerfeld die ersten WVW’ler an Triathlonwettkämpfen, dem Dreikampf, bestehend aus Schwimmen, Rad fahren und Laufen, teil. Den absoluten Schub für die junge Sportart in Wunstorf gab es aber erst, nachdem Harald Molenda 1988 den Kaliman-Triathlon in Bokeloh ins Leben rief. Die Veranstaltung mauserte sich zu einer der bedeutendsten Sportevents in Wunstorf und es kam dadurch im Laufe der neunziger Jahre zu einem echten Boom der noch jungen Sportart im Verein.

Erfolgreichster Triathlet des 1. WV Wunstorf war Thorsten Brand als mehrfacher Teilnehmer an der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Triathleten, dem Ironman auf Hawaii. Aber auch die jugendlichen Triathleten sorgten Ende der Neunziger Jahre für Furore. Immer mehr junge Schwimmer fanden Gefallen an der neuen Sportart und wurden auch immer erfolgreicher im Triathlon. Leider trennten sich die „jungen Wilden“ Ende 1999 vom WVW und knapp 20 jugendliche Sportler schlossen sich dem TSV Bokeloh an. Die erwachsenen Triathleten blieben dem Verein aber erhalten und nehmen seit mehreren Jahren in einer Startgemeinschaft mit dem hannoverschen Verein TSV Victoria Linden an der Regionalliga-Tour teil.

Parallel zu den Triathleten etablierten sich auch Langstreckenläufer im WVW, obwohl der Verein eigentlich als reiner Schwimmverein gegründet wurde. So lief etwa Klaus-Dieter Straube bei einem 100 km-Lauf eine Spitzenzeit von unter 8 Stunden. Ultra-Triathlet Thorsten Brand erzielte im Marathon auch die beste Leistung im Langstreckenlauf und der spät zum Laufen gekommene Edgar Diener beweist, dass man auch als End-Vierziger noch mit der weitaus jüngeren Konkurrenz mithalten kann. Völlig überraschend wurde die spät zum Sport gekommene Renate Hofmann sogar Marathon-Weltmeisterin in der Klasse W65.

Für diejenigen, die nicht unbedingt die Ambition haben, bei Meisterschaften vordere Plätze zu belegen, sich jedoch läuferisch fit halten wollen, bietet der Verein einen Lauftreff an. Bei den meisten Lauftreff-Teilnehmern wird über kurz oder lang dann aber doch der Ehrgeiz erweckt und man möchte einmal auch einen Marathon erfolgreich absolvieren. 30 WVW’ler (26 Männer und 4 Frauen) haben diesen Läufertraum mittlerweile wahr werden lassen. Allein beim Hamburg-Marathon im Jahr 2003 kamen 9 Läufer des 1. WV Wunstorf ins Ziel!